Interview mit Sascha Bossard, Leiter Personen-
versicherungen

Herzlich willkommen bei Verlingue, Sascha! Seit einigen Wochen bist du als Leiter Personenversicherungen zuständig. Wie verlief der Start?

Der Beginn meiner Arbeit verlief positiv und ich wurde herzlich von meinem Team sowie den anderen Mitarbeitenden aufgenommen. Auch das Weihnachtsessen, das kurz nach meinem ersten Arbeitstag stattfand, ermöglichte es mir, meine Kollegen und Kolleginnen von einer anderen Seite kennenzulernen. Ich bin überzeugt, dass wir ein grossartiges Team mit viel Potenzial haben.

Während meiner Einarbeitungsphase hatte ich zahlreiche Meetings mit verschiedenen Abteilungen, darunter auch in den Regionen Bern und Luzern. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, viele interessante Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen und wertvolle Eindrücke zu gewinnen.

Natürlich braucht es Zeit, um die Strukturen, Arbeitsabläufe und IT-Systeme zu verinnerlichen. Geduld ist hier gefragt, auch wenn dies nicht unbedingt meine stärkste Eigenschaft ist. Doch mit jedem Tag lerne ich dazu und kann mittlerweile aktiv am Tagesgeschäft teilnehmen.

Welchen «Rucksack» nimmst du für diese Stelle mit?

Durch meine langjährige Erfahrung bei namhaften Versicherungsunternehmen im Bereich kollektive Personenversicherungen konnte ich umfangreiche berufliche Fähigkeiten entwickeln. Als stellvertretender Teamleiter bei der damaligen Winterthur Versicherung sowie als Teamleiter Underwriting und Teamleiter Produkte- und Taskmanagement bei der CSS Versicherung habe ich gelernt, mit anspruchsvollen Aufgaben verantwortungsvoll umzugehen.

Zusätzlich habe ich mein Wissen durch die Abschlüsse als Versicherungsfachmann mit eidg. Fachausweis sowie als Sozialversicherungsfachmann mit eidg. Fachausweis erweitert. Meine Tätigkeit als Mandatsleiter und Leiter des Account Teams bei meinem vorherigen Arbeitgeber hat mir ermöglicht, die Versicherungswelt aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Trotz meiner neuen Position als Leiter Personenversicherungen ist es mir persönlich wichtig, «den Kunden als Ganzes» im Blick zu behalten. Eine ganzheitliche Denkweise und kollaborative Zusammenarbeit sind entscheidend, um eine optimale Kundenbetreuung sicherzustellen. Diese Fähigkeiten sind als Mandatsleiter unerlässlich, weshalb meine langjährige Tätigkeit in diesem Bereich für mich äusserst wertvoll war.

Weshalb hast du dich für diese neue Tätigkeit bei Verlingue entschieden?

Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen suchte ich nach einer neuen Herausforderung im Bereich der Personenversicherungen. Obwohl die Betreuung verschiedener Branchen stets spannend und herausfordernd war, verspürte ich den Wunsch, mich wieder stärker auf meine Kernkompetenzen im Bereich der Personenversicherungen zu konzentrieren. Gleichzeitig war es mein Ziel, idealerweise weiterhin bei einem Versicherungsbroker tätig zu sein. Mit Verlingue, einem der grössten Versicherungsbroker der Schweiz, habe ich nun die Möglichkeit, genau das umzusetzen.

Welche Themen werden die Personenversicherungen in der nächsten Zeit beeinflussen?

Ab dem 1. Januar 2024 trat der erste Teil der AHV-Reform (AHV 21) in Kraft. Diese Reform ist die grösste ihrer Art seit Jahrzehnten und betrifft sowohl die Personenversicherung als auch die arbeitsvertraglichen Verhältnisse. Zu den Bestandteilen der AHV-Reform gehören unter anderem flexiblere Rentenbezugsregelungen, Teilpensionierungen, das Arbeiten im AHV-Alter, eine höhere Rentenaltersgrenze für Frauen sowie die Zusatzfinanzierung durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer.

Mit der Einführung der AHV-Reform wird das „ordentliche Rentenalter“ als „Referenzalter“ bezeichnet, was eine neue Begrifflichkeit für sämtliche Sozialversicherungen mit sich bringt. Das Referenzalter für Frauen wird erst ab 2025 schrittweise angehoben, nämlich um ¼ Jahr pro Jahr. Ab dem Jahrgang 1964, also ab dem Jahr 2028, gilt dann für Frauen und Männer das Referenzalter von 65 Jahren. Die Umsetzung der Reform soll dazu dienen, die Stabilität der AHV zu gewährleisten.

Am 3. März 2024 kommt die Initiative «Für ein besseres Leben im Alter» zur Volksabstimmung. Diese Initiative fordert, dass alle Rentnerinnen und Rentner Anspruch auf eine 13. AHV-Rente haben. Die Befürworter argumentieren, dass die derzeitige Rente nicht ausreicht, insbesondere aufgrund höherer Ausgaben für Mieten, Krankenkassenprämien und Strom. Die Gegner der Initiative verweisen auf die allgemein unsichere finanzielle Situation der AHV und darauf, dass 85% der Rentenbezieher nicht auf Mehreinnahmen angewiesen sind und die verbleibenden 15% bereits durch Ergänzungsleistungen ausreichend unterstützt werden. Es ist interessant, diese Abstimmungen zu verfolgen und auf den Entscheid am 3. März 2024 zu warten. Unabhängig vom Ergebnis wird uns das Thema weiterhin beschäftigen.

Auch das Thema Homeoffice und seine Auswirkungen auf die Personenversicherungen wird uns weiterhin beschäftigen. Auf unserer Verlingue Homepage haben wir ein Merkblatt erstellt, das verdeutlicht, was Homeoffice für die Personenversicherungen unserer Kunden bedeutet. Probleme können insbesondere bei Personen mit Wohnsitz in der EU/EFTA auftreten, die ihre versicherungsrechtliche Zugehörigkeit in der Schweiz vollständig verlieren können. Zudem gestaltet sich die Abgrenzung zwischen Berufs (BU)- und Nichtberufsunfallversicherung (NBU) bei einem Unfall zu Hause im Homeoffice schwierig.

Neue Arbeitszeitmodelle, von Homeoffice über verschiedene Teilzeitmodelle bis hin zu flexiblen Arbeitszeiten oder Job- und Topsharing, sowie Workation werden ebenfalls zunehmend Auswirkungen auf die Personenversicherungen haben.

Natürlich gibt es noch weitere Themen und Herausforderungen, welche die Personenversicherungen in Zukunft beeinflussen werden. Wir befinden uns in einer Zeit des rasanten Wandels, sei es politisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich.

Im Frühling wird die Dienstleistung BGM (Betriebs-Gesundheits-Management) bei Verlingue überarbeitet. Wie sieht der neue Service aus und welcher Nutzen hat unsere Kundschaft?

Wir befinden uns derzeit in der Endphase des Projekts. In Kürze werden wir weitere Verhandlungen und Besprechungen mit potenziellen Partnern durchführen.

Unser Ziel ist es, unseren Kundinnen und Kunden ein breites Spektrum im Bereich betriebliches Gesundheitsmanagement anzubieten. Je nach individuellen Bedürfnissen können diese Dienstleistungen im Bereich des Präventionsmanagements, Absenzenmanagements und Case Managements abschliessen. Um hier eine vielfältige Auswahl zu gewährleisten, planen wir, mit mehreren Partnern in jedem Bereich zusammenzuarbeiten. So haben unsere Kunden nicht nur die Möglichkeit, verschiedene Dienstleistungen auszuwählen, sondern sie können auch den für sie geeigneten Anbieter auswählen. Verschiedene Kriterien werden dabei berücksichtigt, um sicherzustellen, dass der gewählte Anbieter den Bedürfnissen der Kundschaft entspricht.

Durch den Abschluss dieser Dienstleistungen profitieren unsere Kundinnen und Kunden von zahlreichen Vorteilen. Dazu gehört die Erhaltung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden, die Prävention von Krankheiten, die Reduzierung von Fehlzeiten, die Steigerung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit sowie eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Es handelt sich um eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmende.

Überdies tragen diese Instrumente indirekt dazu bei, die Schadenbelastungen im Bereich der Krankentaggeldversicherung zu reduzieren. Dies wiederum führt zu einer besseren Ausgangslage auf dem Markt, um die Prämien zu senken. In den letzten Jahren sind die Prämien deutlich angestiegen und haben sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmende finanziell stark belastet.

Dein Team betreut auch viele internationale Kunden und hat viele Berührungspunkte mit dem WBN Partnernetzwerk. Wie gestaltet sich hier die Zusammenarbeit?

Dank unseres Netzwerks erhalten wir von unseren Partnern Anfragen, falls einer ihrer Kundinnen oder Kunden eine Filiale in der Schweiz eröffnen möchte. Daraus ergeben sich Abklärungen und Offertbestellungen. Die weitere Betreuung erfolgt entweder über unseren Netzwerkpartner oder direkt mit dem Kunden.

Umgekehrt kommt es auch vor, dass wir unsere Partner um Lösungen im Ausland bitten, sei es für ergänzende Deckungen zu den in der Schweiz bestehenden bei Expats oder für lokale Absicherungen, wenn es sich nicht um einen Expat handelt. In solchen Fällen wird unser Partner aktiv und unternimmt dieselben Schritte wie wir.

Insgesamt ist die Zusammenarbeit wertvoll und bietet uns Möglichkeiten zur Ausweitung unserer Geschäftsbeziehungen. Die Zusammenarbeit mit dem Team International sowie unseren Netzwerkpartnern gestaltet sich positiv und soll weiterhin gepflegt und ausgebaut werden.

Wo trifft man dich in der Freizeit an?

Als Ausgleich zum beruflichen Alltag bevorzuge ich sportliche Aktivitäten, vorzugsweise in der Natur. Wanderungen in unseren wunderschönen Berglandschaften ermöglichen es mir, optimal abzuschalten. An warmen Sommertagen zieht es mich oft an den Hallwilersee. An kälteren Tagen halte ich mich gerne mit Squash und Fitness fit.

Ein weiteres Hobby von mir ist das Klavierspielen, dem ich mit Leidenschaft nachgehe. Zudem zählt das Reisen, insbesondere ins südliche Afrika, zu meinen grossen Leidenschaften, die ich gerne mit meiner Frau teile.

Selbstverständlich darf auch ein gutes Glas Wein sowie ein genussvolles Essen mit Familie und Freunden nicht fehlen. Diese gemeinsamen Momente schätze ich sehr.

Vielen Dank, Sascha, für diese Informationen und viel Spass und Erfolg für deine neuen Aufgaben.