Klimawandel und Starkregen: Unternehmen stehen vor neuen Herausforderungen

16 Oktober 2024
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Die Klimaerwärmung führt in der Schweiz zunehmend zu intensiveren Regenfällen, die vermehrt Überschwemmungen und Schäden verursachen, wie diesen Sommer im Maggiatal, Misox oder Brienz. Was bedeutet das für Gebäudebesitzer und Unternehmern und wie können Sie sich vor den Folgen schützen?

Klimaerwärmung verschärft Naturgefahren

Die Bilder der Naturgewalten dieses Sommers sind noch präsent. Maggiatal, Misox, Zermatt, Saas-Fee, Brienz: Gewaltige Unwetter hinterliessen Zerstörung und forderten Menschenleben. In kürzester Zeit strömten enorme Regenmengen vom Himmel. Wasser, Schlamm und Geröll rissen alles mit sich und zerstörten Gebäude, Strassen und ganze Existenzen. Die Schweiz sieht sich mit immer häufigeren und intensiveren Regenfällen konfrontiert, die seit 1901 um etwa 12 % zugenommen haben, wie Wetterdaten von MeteoSchweiz zeigen. Aktuelle Klimaszenarien lassen erwarten, dass Starkniederschläge aufgrund steigender Temperaturen weiter zunehmen werden. Das hat physikalische Gründe: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen – etwa 7 % mehr pro Grad Celsius Erwärmung – wodurch extreme Regenfälle entsprechend intensiver ausfallen.

Starkniederschläge und ihre Verteilung in der Schweiz

In der Schweiz werden zwei Hauptarten von Starkniederschlägen unterschieden: Zum einen viel Regen über längere Zeiträume (1-Tages und 5-Tages-Niederschläge), und zum anderen intensive Regenfälle, die innerhalb kurzer Zeit grosse Mengen Wasser freisetzen (stündliche oder 10-Minuten-Niederschläge). Beide Formen können Überflutungen und Erdrutsche verursachen und zu erheblichen Schäden führen. Über alle Niederschlagsdauern hinweg weist das Tessin die höchsten jährlichen Niederschlagsmengen auf, während die inneren Alpentäler (insbesondere das Rhone- und das Inntal) die geringsten Mengen verzeichnen. Im Tessin treten die Jahresmaxima für langanhaltende Niederschläge überwiegend im Herbst auf, während am Alpennordrand die höchsten Werte im Sommer gemessen werden. Bei kurzen und intensiven Niederschlägen werden die meisten Jahresmaxima in der ganzen Schweiz während der Sommermonate verzeichnet.

Durchschnittlicher Jahresmaximalwert der 5-Tages- und 1-Tages-Niederschlagsmengen sowie der 1-Stunden- und 10-Minuten-Niederschlagsmengen. Der Durchschnittswert basiert auf der Periode 1961-2014 bzw. 1981-2014. (Quelle: Meteo Schweiz)

Schutzmassnahmen und Versicherungsschutz: Was Eigentümerinnen und Eigentümer tun können

Starkregen kann erhebliche Schäden verursachen, oft mit teuren Folgen. Gebäudeeigentümer können sich durch Präventionsmassnahmen wie Rückstausicherungen und die Abdichtung von Türen, Kellerfenstern und Dachflächen schützen. Doch selbst diese Massnahmen verhindern nicht immer Schäden. In fast allen Kantonen (ausser Genf, Tessin, Wallis und Appenzell Innerrhoden) sind Hausbesitzerinnen und -besitzer durch die obligatorische kantonale Gebäudeversicherung gegen Elementarschäden geschützt. Diese deckt Schäden durch Überflutungen von Flüssen, Bächen oder Seen ab. Wasserschäden durch Rückstau oder undichte Dächer sind hingegen durch spezielle Wasserschadenversicherungen abgedeckt, Schäden an der Einrichtung durch die Hausratversicherung. Angesichts häufiger Extremwetterereignisse sollten Eigentümer regelmässig ihre Deckung überprüfen, um nicht vom Regen in die Traufe zu geraten. Das Schadenteam von Verlingue unterstützt Unternehmen bei der vollständigen Abwicklung eines Schadensfalls und berät umfassend zum optimalen Versicherungsschutz.